Voller Alltag – wie soll ich das mit der Nachhaltigkeit schaffen?

Mangelnde Zeit, zu wenig Erfahrung, Angst vor zu viel Veränderung im Alltag. Viele Gründe, die viele Menschen zurückschrecken lassen vor einem Leben mit mehr Fokus auf Nachhaltigkeit. Aber wer sagt denn, dass von jetzt auf gleich das ganze Leben „100 % nachhaltig“ sein muss? Richtig – niemand. Oder vielleicht noch Du. So ist es doch mit vielen Dingen. Wir wollen es ganz, oder gar nicht. 20kg abnehmen – in einem Monat. Dauert es länger, ist es nicht mehr so interessant. Das ist der Wunsch des Menschen nach einem perfekten Leben. Wollen wir uns doch nicht angreifbar machen. Ist es nicht perfekt, kann ich es auch gleich sein lassen (um noch einmal beim Beispiel Abnehmen zu bleiben: jetzt habe ich schon mit einem Stück Schokolade gesündigt, dann ist eh schon alles verloren und ich kann die Pizza gleich nachschieben).

Fakt ist doch: würden wir alle nur eine Plastikverpackung pro Woche weniger verbrauchen (z.B. die Käseverpackung mit 10g), würden allein die Deutschen (83 Millionen Menschen) im Jahr 43.160.000,00 kg weniger Plastikmüll verbrauchen. Wahnsinn, oder? Das alles nur mit einer einzigen Plastikverpackung in der Woche, die eingespart wird. Den, den das nicht überzeugt, kann ich am Wahltag auch nicht an die Wahlurne bringen.

Niemand muss von heute auf Morgen zum zero waste Helden werden.

Du sollst auch nicht durch Deine Wohnung gehen und alles ohne „Fair trade“ Siegel in die Tonne werfen. Das wäre alles andere als nachhaltig. Ein guter Mensch, der respektvoll mit der Welt umgeht, entsteht im Kopf. Dadurch, dass Du Dir diesen Text durchliest, hast Du schon den ersten Schritt getan. Überhäufe Dich nicht mit Anforderungen und zwanghaften Regeländerungen. Ist der Anfang erst einmal gemacht, läuft die Umstellung meist von ganz allein. Allein dadurch, dass ganz automatisch Deine Aufmerksamkeit gestärkt wird und Dir im Alltag auffällt, was eventuell unnötig Umweltbelastend ist (wie zum Beispiel die Käseverpackung). Nur dadurch, dass sich der Geist dafür öffnet und im Alltag auf einige “Fehler”, die bisher vielleicht gemacht wurden, hinweist. Und dann ist die Zeit gekommen, Dir genau dafür eine für Dich passende Lösung zu suchen. Das kann zum Beispiel die Käsetheke sein, bei der Du mit mitgebrachten Aufbewahrungsboxen (und nein, auch Deine Tupperboxen müssen nicht direkt in den Müll wandern, nur weil sie aus Plastik sind) schon einiges an Plastik vermeidest. Auch an der Obst- und Gemüsetheke gibt es einiges an unnötigen Plastikverpackungen. Warum die eingepackten Möhren, wenn es sie auch lose gibt? Genau so mit den Tomaten, Gurken, Paprika, Äpfeln usw.

Nimm‘ Dir Zeit. Geh‘ den ersten Schritt. Du bestimmst das Tempo. Dein Alltag bestimmt das Tempo. Schreib mir gern (Du kannst mich auch in einem Instagram-Posting verlinken), wie Du den Start gemeistert hast und was Dir dabei geholfen hat! So bringen wir Tag für Tag mehr Menschen zum Start in ein nachhaltigeres Leben. Die Erde wird es uns danken.

Du bist wundervoll

Merle